Bei einer Bildrechererche bin ich über dieses spannende Thema gestolpert. https://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Mythen/Geister/Kaidan
„In der Edo-Zeit gab es ein Gesellschaftsspiel namens „Hundert Geschichten“ (Hyaku monogatari), bei dem man sich gegenseitig Gruselgeschichten erzählte. Gruselgeschichten (kaidan) dienen in Japan vor allem in heißen Sommernächten der „Abkühlung“, weil sie den Zuhörern wohlige Schauer über den Rücken jagen. Der Gruseleffekt bei den Hundert Geschichten wurde dadurch gesteigert, dass nach jeder Geschichte eine Lampe gelöscht wurde, bis die ganze Gesellschaft im Dunkeln saß. Man munkelte, dass dann tatsächlich ein Geist erscheinen würde.
„Hundert Geschichten“ ist auch der Titel einer Serie von „Gespensterportaits“, in denen der berühmte ukiyo-e-Künstler Katsushika Hokusai (1760–1849) die bekanntesten Gruselmotive seiner Zeit festhielt. Da die Serie nur aus fünf Bildern besteht, ist der Titel wohl eine Anspielung auf das gleichnamige Gesellschaftsspiel und diente ebenfalls zur Erzeugung von Gänsehaut in heißen Sommernächten. Wie der Vergleich mit anderen „Bildern der fließenden Welt“ (ukiyo-e) zeigt, waren die dargestellten Geister zur damaligen Zeit weithin bekannt, sodass Hokusai eine Andeutung genügte, um dem Betrachter ihre Geschichte in Erinnerung zu rufen.
Diese Geschichten wiederum stammen zumeist aus dem Kabuki-Theater. Fast immer geht es dabei um Liebe, Eifersucht und Mord, die letztlich dazu führen, dass eine Person nach dem Tod nicht zur Ruhe kommt und sich in einen Rachegeist verwandelt. Insofern werden in den Geschichten und Bildern auch religiöse Vorstellungen transportiert, auf die im folgenden näher eingegangen werden soll.“
Quelle, sehenswerte Bilder und weiter lesen >>>> Horror-Klassiker aus der Edo-Zeit – Religion-in-Japan