Die Krux beim Vorlesen ist, dass man ziemlich oft Wörter sagen muss, die man noch nie gesprochen gehört hat. Ich würde gerne Das Schloß Dürande von Eichendorff aufnehmen, aber wie sagt man das? Wären das ü ein u würde ich das Wort skrupellos französisch aussprechen (Dürond), weil das fiktive Schloss in Frankreich liegt. Aber Eichendorff hat ja die Strichelchen draufgeschrieben. Wollte er, dass man es spricht, wie geschrieben? Das kommt mir ziemlich schwer über die Lippen. Oder wollte er seine Leser nur davon abhalten, Duhrande zu denken? Solche Mischschreibweisen gibt es hier und da.
Schwierig, schwierig. Also dachte ich, stellen wir die Frage mal in den Blog-Raum. Dürond oder Dürande, französisch oder deutsch, was meint Ihr?
französisch …
Vielleicht ist der Name des Schlosses, um dessen Imposanz zu untermalen, auch an die Gebirgskette „Anden“ angelehnt. Gesprochen dann: Dür-ande. Wer weiß… ^^
Ach Mönsch, so doof ist die Frage doch gar nicht! Oder doch? Jedenfalls vielen Dank für Eure Antworten.
Ich würde auch zum französischen tendieren, aber ohne greifbaren Grund – nur, weil es sich besser anhört 🙂
Danke, Birgit.
Ich glaube du hast bei mir einen nicht vorhanden Sarkasmus heraus gelesen. War nur ein Spaß. Ich weiß selbst nicht wie man das ausspricht und kenne dein Problem nur zu gut. Als ich vor einigen Jahren Das Parfum (Süskind) las, wurde die Hauptperson „Grenouille“ in meinem Kopf zu „Krenulli“, was vorgelesen wohl etwas stümperhaft klingen würde. Nur so viel zu meinen Französisch Kenntnissen…
Die menschliche Sprache ist und bleibt eben doch die Quelle aller Missverständnisse, besonders wenn sie nur geschrieben ist. Da helfen dann auch Ü-Strichelchen nicht. 🙂
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Ü-Striche einen Hinweis auf eine französische Aussprache geben sollten …
Ja, so etwas vermute ich auch. Das irritierende ist nur, das zu Eichendorffs Zeiten das gebildete Publikum selbstverständlich Französische sprach.